Das Vorbild kam selbst zum Nikolaus-Spiel

SZ vom 09.12.2016 – Text und Fotos: Andreas Engel

Lebendiger Adventskalender in Obersalbach öffnete zum Nikolaustag sein „Türchen“ in der Kirche

Seit 2010 gibt es auf Initiative der Vereinsgemeinschaft den „Lebendigen Adventskalender“ in Obersalbach. Zum Nikolaustag spielten Kinder Szenen aus der Nikolaus-Legende.

Der „Lebendige Adventskalender“ in der wunderschönen Filialkirche in Obersalbach führte am Nikolaustag zahlreiche Kinder mit ihren Eltern in die Kirche. Die Kinder spielten Szenen aus dem Leben des Heiligen Mannes, des Bischofs von Myra nach, so zum Beispiel, wie Nikolaus die Not einer armen Familie linderte.

Jedes Jahr veranstaltet die Pfarreiengemeinschaft ihren „Lebendigen Kalender“. Voller Spannung warteten die Kinder auf das Öffnen des Türchens. Höhepunkt war in Obersalbach der Auftritt des Heiligen Nikolaus, der sich mit einem Glöckchen ankündigte. Für jedes Kind hatte er ein Geschenk dabei, gestiftet von der Vereinsgemeinschaft Obersalbach, jenes rührigen Zusammenschlusses, der viele Veranstaltungen im beschaulichen Obersalbach organisiert.

Den „Lebendigen Adventskalender“ hatte der Verein erstmals im Dezember 2010 gestartet. Die Absicht dahinter bestand auch darin, dass sich die Menschen aus dem Dorf im Dezember an verschiedenen Häusern treffen können, an denen zum Beispiel speziell geschmückte Fenster oder Türen – eben wie im Adventskalender – darauf warten, geöffnet zu werden.

Die ersten Adventskalender, die als Zählhilfe der Tage bis zum Weihnachtsfest dienten, sind vermutlich um 1850 in protestantischen Haushalten in Deutschland genutzt worden. Nach und nach wurden Adventskalender dann zu einer Tradition in allen Ländern aus dem christlichen Kulturkreis. Soweit bekannt, wurden in den Anfängen noch keine Türchen geöffnet, sonder es wurde jeden Tag ein kleines Bild mit weihnachtlichen Motiven aufgehängt. Auch Kreidestriche an der Tür oder Strohhalme in einer kleinen Krippe gab es als Zählhilfe.