Weinfest wirft seine Schatten voraus

Standbetreiber lassen sich schon mal in die (Wein-) Karten schauen – Besondere Probe am Sonntag

Immer mehr Besucher pilgern zum Obersalbacher Weinfest. „Und deshalb gibt es in diesem Jahr erstmals auch einen richtigen ,Pilgerwein‘“, sagt Peter Wilhelm, der für den Spanien-Stand des Weinfestes verantwortlich ist. „Der berühmte Jakobsweg nach Santiago de Compostela führt mitten durch den Weinberg. Und deshalb heißt der Wein auch Pilgrim – Pilger.“ Wilhelm lacht: „Schon allein für diesen Wein lohnt es sich, die 800 Kilometer zu gehen. Die Trauben sind handverlesen. Ein Wein mit Kraft und Eleganz – den muss man einfach probieren.“
Doch auch ansonsten gibt es bei der 14. Auflage des Festes am 18. und 19. Juni neben zahlreichen Klassikern einige interessante Neuentdeckungen. Derzeit werden gerade die letzten Tropfen ausgesucht. Und die Standbetreiber lassen sich schon mal ein Stück weit in die (Wein-) Karten schauen. Werner Groß, der für den Mosel- und Saar-Stand zuständig ist, schwärmt etwa von einem trockenen Riesling Kabinett des Saar-Winzers Johannes Peters. „Ein toller Wein – aus einer Steillage mit Schieferboden, der dem Wein eine schöne mineralische Note verleiht.“
Kilian Näckel, der dieses Jahr erstmals nicht nur für den Deutschland-, sondern auch für den Frankreich-Stand verantwortlich ist, empfiehlt einen Gutedel-Wein aus Baden. „Bei diesem Wein passt der Name perfekt: gut und edel. Ein Wein mit großem Bukett und am Gaumen mit delikater Frucht.“ Auch für den Frankreich-Stand hat er ein paar Neuheiten. „Unter anderem einen wundervollen Rosé“, verrät Näckel. „Den Haedus. Er ist die reine Trinkfreude, nicht nur im Sommer. Genau so muss ein Rosé aus der Provence sein.“
Und auch Ernst Prediger vom Italienstand verrät einen Geheimtipp, Er ist begeistert von einem Supertoskana, dem Orma del Diavolo: „ Rund, harmonisch und vollmundig am Gaumen. Mit einem verschwenderisch verströmenden Beerenduft. Ein Wein, den man sich nicht entgehen lassen sollte.“

imageEröffnet wird das Weinfest am Samstag, 18. Juni, um 17 Uhr. Abends gibt es Musik mit der Band „Time 4 two“. Horst Klesen und Werner Frey spielen Songs von Bon Jovi, Queen, Simon & Garfunkel, Eric Clapton und vielen mehr. Sonntags geht es ab 11 Uhr mit dem Frühschoppen weiter. Ab 15.30 Uhr spielen „Fisherman und der Kaffeehäusler“ alles von Robbie Williams bis Billy Joel und von Udo Lindenberg bis Roger Cicero.
Als Besonderheit gibt es am Sonntag um 14 und um 16 Uhr zwei Blindverkostungen mit dem „Master of wine“ Frank Roeder – eine spannende Weinprobe, bei welcher der Wein aus schwarzen Gläsern getrunken wird. Und bei der die Teilnehmer unter anderem erschmecken sollen, in welchem Glas ein Rot- und in welchem ein Weißwein ist. Das hört sich einfach an, kann aber ganz schön schwer sein… Anmeldungen zu dieser spannenden Wein-Entdeckungsreise sind per Mail an ernstprediger@yahoo.de möglich. Die Teilnahme kostet 20 Euro. Die Zahl der Plätze ist begrenzt.