Europameisterschaft der besonderen Art am Wochenende in Obersalbach

Italien, Spanien, Frankreich oder doch Deutschland? Es ist eine Europameisterschaft der besonderen Art, die da am Wochenende, 18. und 19. Juni, in Obersalbach stattfindet. Denn es geht nicht um Fußball, sondern um die besten Weine. Schon drei Wochen vor dem großen EM-Finale in Paris können die Besucher hier ihren ganz persönlichen Sieger herausfinden – bei der mittlerweile 14. Auflage des Weinfestes. Die Tennisfreunde sowie der neue Verein für Kultur und Brauchtum verwandeln den Dorfplatz an der Kirche wieder in ein kleines Weindorf. 55 Weine und Sekte aus ganz Europa werden an den einzelnen Ständen serviert – und dazu jeweils auch wieder landestypische kulinarische Leckereien.

Ernst Predigerbietet eine Weinauswahl vom Norden Italiens bis zur Stiefelspitze an. In diesem Jahr haben es ihm besonders zwei Weine aus der Toskana angetan. Zum einen der mit drei Gläsern im Gambero Rosso ausgezeichnete Chianti Classico vom Weingut Borgo Salcentino. Und zum anderen der Supertoskana Orma del Diavolo. „Harmonisch und vollmundig am Gaumen mit einem verschwenderisch verströmenden Beerenduft. Weine, die man sich nicht entgehen lassen sollte“, schwärmt Prediger.

Weinfest2Werner Groß, der die Weine für den Mosel- und Saar-Stand ausgesucht hat, empfiehlt neben einem fernherben Riesling des Weinguts Kurt Hain (Mosel) vor allem auch einen trockenen Riesling Kabinett des Saar-Winzers Johannes Peters. „Ein toller Wein – aus einer Steillage mit Schieferboden, was dem Wein eine schöne mineralische Note verleiht. “ Dazu gibt es an seinem Stand erstmals auch spezielle „Weinberg-Schnecken“ – kleine gefüllte Schnecken aus Blätterteig.

Kilian Näckel ist in diesem Jahr erstmals nicht nur für den Deutschland- sondern auch für den Frankreich-Stand zuständig. Der diplomierte Weinberater empfiehlt aus Deutschland beispielsweise einen badischen Gutedel. „Bei diesem Wein passt der Name perfekt: gut und edel – mit schöner delikater Frucht.“ Als Geheimtipp führt Näckel zudem einen Riesling des Weingutes Philipp Wittmann aus Rheinhessen. „Wittmann gehört zu den besten Winzern Deutschlands. Hier ist ihm ein perfekter Riesling gelungen.“ Und auch für den Frankreich-Stand hat er ein paar Neuheiten. „Einen wundervollen Rosé aus der Provence etwa – und als Rotwein einen Côtes du Rhône, den Montirius.“

Auch Peter Wilhelm hat für den Spanien-Stand zwei neue Geheimfavoriten gefunden. „Der Pilgrim stammt direkt vom Jakobsweg – aus handverlesenen Trauben macht die Bodega einen absoluten Spitzenwein. Ein Wein, für den es sich lohnt, den ganzen Jakobsweg zu pilgern.“ Hinzu kommt ein ganz ungewöhnlicher Rioja. „Der Lacrimus wurde nach dem Vorbild großer italienscher Amarone-Weine aus getrockneten Trauben hergestellt. Diesem Wein kann man einfach nicht widerstehen.“image

Auch ansonsten haben sich die Macher des Weinfestes etwas Neues ausgedacht: eine „geführte Blindverkostung“ mit dem Master of wine Frank Roeder aus Völklingen. Ein ganz besonderes Erlebnis. Dabei wird der Wein aus schwarzen Gläsern getrunken -und die Teilnehmer werden merken, wie schwierig es ist, festzustellen, ob ein Weiß- oder Rotwein im Glas ist. Roeder gilt als einer der profundesten Weinkenner Deutschlands und wird weltweit für Seminare, Proben und Schulungen gebucht. Während des Weinfestes bietet er zwei Proben mit je acht Weinen an – am Sonntag um 14 und um 16 Uhr. Der Preis für die Probe beträgt 20 Euro. Anmeldungen zu dieser spannenden Wein-Entdeckungsreise sind direkt am Italien-Stand möglich oder per Mail an ernstprediger@yahoo.de. Die Zahl der Plätze ist begrenzt.

Ebenfalls neu ist die Speisenkarte: neben Dauerbrennern wie Winzerklößen und Wildpfanne gibt es eine spezielle Steak-Bar. Dort bietet Weinfest-Küchenchef Christian Haas, der nach Jahren in Deutschlands Top-Restaurant Traue Tonbach mittlerweile bei Sternekoch Klaus Erfort in Saarbrücken arbeitet, Rindersteaks, Schweinefilets und Lammlachse an.

Eröffnet wird das Weinfest am Samstag, 18. Juni, um 17 Uhr. Abends gibt es Musik mit der Band Time 4 two. Horst Klesen und Werner Frey spielen Songs von Bon Jovi, Queen, Simon & Garfunkel, Eric Clapton und vielen mehr. Sonntags geht es ab 11 Uhr mit dem Frühschoppen weiter. Gegen 15 Uhr wird die saarländische Mosel-Weinkönigin Lisa II. erwartet. Ab 15.30 Uhr spielen Fisherman und der Kaffeehäusler.